Vor 50 Jahren stand der Frieden vor der Tür. Im Helsinki-Prozess saßen seine Verteidiger am Tisch. Eine Märchenstunde für die heutige Generation. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann ist es, als hätte es sie nie gegeben – ihre Unterschriften unter der Akte von Helsinki.
Einige Jahre danach: Jugoslawien, Irak, Afghanistan, die Kriege in Afrika, in der Ukraine, das Töten im Gaza-Käfig? Wie fängt das an? Mit dem ersten Schuss? Da könnte man konkrete Daten nennen. Aber das stimmt nicht.
Es fängt früher und subtiler an und es ist weit in die Vergangenheit zurückzuverfolgen: Die Diskreditierung anderer Völker, Religionen, ihre Sitten und Gebräuche, die Hetze gegen ihre Repräsentanten, deren Benennung als „Tyrannen, Diktatoren, Machthaber, Kriegsherren…“ (Fortsetzung in jeder von Konzernen gesteuerten Zeitung, vulgo Rundfunk, TV, Internet).
Damit beginnt ein Krieg: Das Beschießen der Hirne und Gefühle, das Einpflanzen von negativen Gefühlen in sie, damit die ins Auge gefassten Kriegsgegner als Unmenschen, Mörder und (künftige) Kriegsverbrecher dargestellt werden können. Und das funktioniert.
Blankes Entsetzen in manchen deutschen Gesichtern, wenn sie vernehmen, da fährt jemand nach Russland. Zu diesem, na, Sie wissen schon, der mit den fünf Buchstaben, der mit dem Schreckensregime, der, mit dem man ja nicht reden kann, der uns erobern will und unsere Eisen- und Autobahnen und den dazugehörigen Brücken, mit unserem Bildungssystem und unserer künstlichen Intelligenz. Der muss militärisch besiegt werden, anders geht’s nicht!
Und ob es anders geht!
Die beiden antagonistischen Machtblöcke in Europa haben vor 50 Jahren miteinander geredet, weil kluge Politiker erkannten, dass die Alternative dazu ein atomar verseuchtes Trümmerfeld wäre. Diese Schlussfolgerung scheint dem Horizont heutiger Machthaber nicht zugänglich. Gegen den jetzigen Weg in Richtung „Schlachtfeld“ könnte natürliche Intelligenz helfen; vor 50 Jahren der natürlich erkannte Weg zum Überleben.
Wie wär’s mit Völkerfreundschaft? Belebend, entspannend, erholsam. Eine Troika in die Zukunft. w.k.