Ein leider „eingeschlafenes“ Projekt „das Kinderheim im Grünen“ werden wir wiederbeleben. Die ersten Schritte sind getan und der Vorstand widmet sich der Kontaktaufnahme und der Wiederbelebung der humanistischen freundschaftlichen Begegnung mit den Kindern in schwierigen Verhältnissen. 

Diese Beziehung hat eine lange Geschichte.

Auch wenn hier Einzelheiten fehlen, so kommt das Anliegen der Hilfe zu Ausdruck. Hinweise und Ergänzungen von den damals Aktiven sind erwünscht und erbeten. 

Aus unserem Verein hat sich Brigitte Schlink dieser Aufgabe angenommen. Über das Kontaktformular kann man sie erreichen.

Man muß kein Experte sein, um zu erkennen, wie groß die Leistung des Vereins war und es gab keinerlei politische Ambitionen. 

Wir werden ein ähnliches Schreiben verfassen und wir werden zunächst die Beziehung wieder aufleben lassen. 

Welche Summe wir zusammentragen, hängt natürlich von den Spenden ab, welche die Leser dieser Seite bereit sind zu geben.

Diese Beziehung hat offensichtlich zu einem regen Austausch geführt. Man bedankte sich bei den Berliner Freunden und berichtete stolz von Erfolgen in der pädagogischen Arbeit. 

Wir wollen das Projekt wieder aktivieren und werden dazu im Jahr 2025 alles erforderliche unternehmen. Für die Reise dorthin werden Mitglieder des Vereins gebraucht. Das wir nicht mit leeren Händen kommen wollen, versteht sich von selbst.

Reise nach Seljony

Als Mitglied einer Gruppe unseres Vereins verbrachte ich fünf ereignisreiche Tage anlässlich des 80. Jahrestages des Sieges über den Hitlerfaschismus in Wolgograd. Dies nutzte ich zur Weiterreise nach Twer, um Menschen zu treffen, mit denen mich seit 40 Jahren eine innige Freundschaft verbindet.

Was kann es Schöneres geben, als gemeinsam ein Projekt Deutsch-Russischer Freundschaft zu besuchen, wie auf unserer Website angekündigt. Die Einladung der Direktorin Marina Michailowna Scharmatowa der „Staatlichen allgemeinen Bildungseinrichtung für Waisen und Kinder ohne elterliche Fürsorge“ war bereits erfolgt. Am 15.Mai 2025 gab es den ersten persönlichen Kontakt zum Internat mit der neuen Direktorin. Der Sohn meiner Freundin Dimitri als Fahrer, seine Frau Anastasia, die Dolmetscherin Nadeschda und ich fuhren gemeinsam in das ca. 40 km von Twer entfernte „Seljony“.

Mitten im Grünen, umgeben von einem Birkenwald im wahrsten Sinne des russischen Wortes „seljony“.

Ringsum verschlossen und vergittert, mit Zutritt nach Klingelzeichen und Sprechanlage liegt der U-förmige Gebäudekomplex des Internats. Im rechten Gebäudeteil befinden sich die Schlaf- und Aufenthaltsräume der Waisenkinder sowie einige Kabinette zur Schulung und Arbeit, z.B. eine Küche zur Ausbildung von Hauswirtschaftspflegern. Im mittleren

Gebäudeteil liegt der administrative Trakt für Schule Büro, Freizeit- und Hobby Räume. Im linken Gebäudeteil wohnen die Kinder.

Auf dem weiten Außengelände befinden sich Sport- und Erholungsplätze. Zurzeit leben 52 Kinder und Jugendliche, 12 Waisen und 40 ohne elterliche Fürsorge in Seljony. Sie können dort bis zum 18. Lebensjahr leben und lernen. Das Niveau der Schüler ist sehr unterschiedlich hinsichtlich des Lernens und Verhaltens in den Gruppen. Ab dem 12.Lebensjahr gibt es Praxis-Unterricht. 15/16-Jährige können Berufe erlernen, z. B Tischler, Schneiderin, Hauswirtschaft Koch-Küchenhilfe. Alle Kabinette sind vollständig eingerichtet modern, sehr sauber und gepflegt. Ein Kabinett für psychisch labile Kinder wird von einer jungen Psychologin unterhalten. Auf dem langen Korridor kann man selbst gemalte Bilder der Kinder bewundern sowie Ausstellungen von verschiedenen Handarbeiten. In einem Kabinett ist die Historie des Internats aufgearbeitet. Das alles wurde durch die Führung der Direktorin und ihrer Mitarbeiterin anschaulich erklärt. Die Direktorin Frau Marina Michailowna ist erfreut über unser Interesse an Kontakten und wird sich mit ihrem Team zur weiteren Gestaltung unserer Zusammenarbeit beraten. Ein Blumentopf mit einer selbst gebastelten Glücksblume und eine Zeichnung eines 8-jährigen Schülers wurde uns als Geschenk überreicht. Natürlich gab es Tee, ein Buffetund Süßigkeiten zum Abschluss.

Auf dem Schreibtisch der Direktorin stehen nun zwei Wimpel unseres Vereins. 60 Tütchen Gummibärchen mit unserem Logo sind für die Kinder und Jugendlichen zum Verteilen angekommen.

Mein persönlicher Eindruck war äußerst überraschend und sehr positiv. In den Jahren 2005 bis 2009 gab es sehr viele Spenden, um den Kindern mit verschiedenen Artikeln für Sport Spiel die Verbesserung ihrer Lebenssituation zu ermöglichen.

Jetzt, 20 Jahre danach, ist die Zeit eine andere und es ist deutlich sichtbar, dass es in Russland eine starke Verbesserung im Lebensstandard gibt. Die humanitäre Hilfe wird wohl zukünftig anders ausfallen. Vielleicht gegenseitige Besuche und vor allem von Waisenkindern.

Bleibt uns die Hoffnung auf Frieden, gedeihliche Zusammenarbeit in guter Freundschaft und gegenseitiger Akzeptanz. Im Weiteren wird es eine Beschlussfassung zu unserer gemeinsamen Arbeit geben.           Brigitte Schlink – Vorstandsmitglied

Mai 2025