Am 28.08.2024 besuchten Mitglieder unseres Vereins und Betroffene den Parkfriedhof in Berlin Marzahn. Sie gedachten der Opfer aus Flucht, Vertreibung und Zwangsumsiedlung in der Sowjetunion während des Zweiten Weltkrieges.
Zu allen Zeiten hatten in Kriegen die Angehörigen von feindlichen Nationalitäten ein besonders schweres Los zu tragen. Immer schwebte die unterschwellige Vermutung der Kollaboration oder des Verrats im Umgang dieser Gruppen mit. Das mündete oft in Pogrome oder in Enteignung und Vertreibung.
Das ist besonders tragisch, sind diese Menschen doch mit guten Absichten und mit dem Wunsch in ein fremdes Land gegangen, ihr persönliches Glück zu finden. Viele leisteten Großes für die neue Heimat, viele lebten auch für ihre Familien und schufen sich ihr persönliches Glück in der neuen fremden Heimat.
In einem Krieg sind diese Menschen doppelt bestraft. In der alten Heimat sind sie nicht mehr willkommen und in der neuen Heimat haftet der Ruch des Verrats an ihnen. Das führte zu willkürlichen und ungerechten Handlungen, die auch den Tod zur Folge haben konnten.
Wenn wir dieser Opfer gedenken, ist es vor allem eine Mahnung, dass Krieg in jedem Fall die schlechteste Lösung von Konflikten ist. Den Preis zahlen immer die einfachen Menschen.
Bei aller Trauer dürfen wir jedoch die Schuldigen nicht aus den Augen verlieren.
Wir vergessen nicht, dass der Zweite Weltkrieg von deutschem Boden ausgegangen ist. Wir vergessen auch nicht, dass alle Folgen im Zusammenhang mit diesem Weltkrieg den Verursachern, den Kriegstreibern und seinen Finanzierern zuzurechnen sind.
Die Aufarbeitung der Schuld am Zweiten Weltkrieg ist nicht abgeschlossen und wird im Verhältnis zu seinem Ausmaß nie abgeschlossen sein können.
T.R.